Das Messer im Wasser
Ich mag Schatten in Filmen. Ich mag sie nicht im Leben. - Roman Polanski
Roman Polanski hat die Fähigkeit, auch den schmerzvollsten Szenen noch ein Lachen abzuringen, und er hat eine filmische Welt makabrer Schönheit und voller unheimlicher und düsterer Momente geschaffen. Aber Polanskis Welt hat ihren Ursprung in der Realität: Als Kind polnisch-jüdischer Eltern 1933 in Paris geboren verlor er nach seiner Flucht aus dem Krakauer Ghetto 1937 seine Mutter im KZ. In der Folgezeit musste er sich allein durchschlagen und auf dem Land vor den Nazis verstecken. Später besuchte der kinobegeisterte Jugendliche die Filmhochschule in Lodz und erregte mit Kurzfilmen und seinem ersten grossen Erfolg Das Messer im Wasser (1962) Aufsehen. Es folgten Ekel (1965), Tanz der Vampire (1967) und Rosemaries Baby (1968). Selbst erlebtes Grauen und Schrecken findet sich in allen Filmen Polanskis, insbesondere in denen, die nach dem tragischen Tod seiner Frau entstanden, darunter Der Mieter (1975), Der Tod und das Mädchen (1994) oder sein Oscar-prämiertes Meisterwerk Der Pianist (2002), in dem er sich erstmalig direkt mit dem Thema Holocaust beschäftigt. Polanski öffnet durch Erschütterung und Verstörung unsere Sinne für die Feinheiten und das Wesentliche - im Film und im Leben gleichermassen.
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Der Autor: F.X. Feeney lebt als Drehbuchautor und Kritiker in Los Angeles. Er schrieb die Bücher für The Big Brass Ring (nach einer Erzählung von Orson Welles) und Frankenstein Unbound (Regie: Roger Corman); seine Rezensionen erscheinen u.a. in L.A. Weekly. Bei TASCHEN erschien Feeneys Michael Mann.
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